Ist Photos.com eine Marke?

Beim Wandern durch die Weiten des Internets stösst man unweigerlich auf Dinge, die im Hintergrund offenkundig ablaufen. Wenn man beim Deutschen Patentamt nach Marken mit dem Begriff „Photos“ sucht, dann fällt auf, dass von 33 Treffern sieben Treffer sich allein mit „Photos.com“ beschäftigen.

Kann man ein allgemeines Wort mit einer Domainendung als Marke schützen? Und welche Folgen hat das? Wenn ich das richtig sehe, dann ist das Wort „Photos“ ein allgemeines Wort der englischen Sprache und unterscheidet sich nur durch die Domainendung. Im Deutschen wäre es das Wort „Fotos“.

Wäre dann das Wort nur mit der Endung geschützt oder könnte man dann aus dem Wort „Photos“ allein Rechtsansprüche gegenüber Dritten ableiten? Was wäre dann eigentlich, wenn jemand eine Domain wie z.B. „Photos-XXL.xxx“ registrieren würde?

Und weiter: würden dann Anwälte auch sagen, das deutsche Wort „Fotos“ hört sich so an wie das englische Wort „Photos“ und weil Verwechslungsgefahr bestehen könnte hat man Urheberrechte verletzt? Wären dann auch alle von Photos abgeleiteten Wörter wie Photos-online etc. monopolisiert?

Puuuuh!!! Wenn das so käme, dann wären ja faktisch die Wörter „Photos“ (und Fotos?) doch weltweit monopolisiert – oder?

Fragen über Fragen, die aber geklärt werden müssen, auch im Sinne der Menschen.

Darf man dann Wörter gar nicht mehr benutzen?

Nun denn. Offenkundig bin ich nicht der einzige, der sich diese Fragen stellt. Im Amtsblatt der Europäischen Union vom 27.08.2011 wird eine Klage von Getty Images veröffentlicht: „Klagegründe: Verstoß gegen Art. 7 Abs. 1 Buchst. b und c in Verbindung mit Art. 7 Abs. 3 der Verordnung Nr. 207/2009 des Rates, da die Beschwerdekammer (i) zu Unrecht festgestellt habe, dass die angemeldete Marke für die beanspruchten Waren/ Dienstleistungen beschreibend sei,…“

Vielleicht passt dazu auch ein Artikel, der spekuliert, ob Carlyle Getty Images kaufen will.

Es ist sehr interessant, dies alles zu verfolgen. Ich bin gespannt, was dabei rauskommt.

Übrigens, dieser Artikel stellt nur meine persönlichen Überlegungen und Meinungen dar.

 Text 1.1

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

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